ZEITEN.GEHEN_Vollmondlesung auf der Zillhöhe

Eine besondere Lesung im Zeichen des Vollmonds findet am 1. und am 2. Oktober  auf der Klagenfurter Zillhöhe statt. Die Kärntner Schriftstellerin KARIN PRUCHA sammelte dort die Gedanken der Wandernden. Ein Literaturbriefkasten ist seit 4. Juni von ihr auf der Zillhöhe installiert, in den die Menschen ihre Briefe zur Corona-Zeit aufgegeben haben. Sorgsam geborgen und zu Tal gebracht, werden diese Briefe nun Teil der Lesung auf der Zillhöhe, inspirierten zu eigenen Texten und Lyrik Vorgetragen werden die Briefzitate und Texte von KARIN PRUCHA, dem Schauspieler und Mitbegründer des Theater WalTzwerk, MAXIMILIAN ACHATZ, und der ORF-Redakteurin GUDRUN MARIA LEB, bekannt für ihre Lavant – Lesungen. Begleitet wird das lesende Trio von der Saxophonistin STEPHANIE SCHOISWOHL, die an der Klagenfurter Gustav-Mahler-Universität klassisches Saxophon unterrichtet. Die Lesung ist Teil des Kunst- und Literaturprojekts ZEITEN.GEHEN, das Karin PRUCHA im Mai während der Corona-Ausgangsbeschränkungen ins Leben gerufen hat. Sie beschäftigt sich darin mit den existenziellen Fragen der Corona-Krise und den Sorgen und Ängsten der Menschen. ZEITEN.GEHEN ist Teil der Triennale II zeit.čas.tempo des Kunstvereins Kärnten.

Literaturbriefkasten zeigt seine Schätze, wenn der volle Mond seine aufgehende Zeit auf die hellen Felsen der Zillhöhe schreibt und die untergehende Sonne ihr Rot in den Wörthersee fließen lässt.

Es lesen KARIN PRUCHA, MAXIMILIAN ACHATZ, GUDRUN MARIA LEB Am Saxophon STEPHANIE SCHOISWOHL Teil der Triennale zeit.čas.tempo des KUNSTVEREINS KÄRNTEN Ausgehend vom See der Wörther führt die Vollmondwanderung an den Weingärten Klagenfurts vorbei, dort die erste lyrische Station, geht weiter auf die Zillhöhe, auf der ZEITEN.GEHEN seinen Ursprung fand und der Literaturbriefkasten installiert wurde. Eine Lesung mit den Gedanken der Vorbeiwandernden und Rastenden, die Zeit fanden, sie aufzuschreiben, und mit Texten von Karin Prucha zur Zeit. Es lesen Karin Prucha, Maximilian Achatz.

Geführte leichte Wanderung (2km in 1 Richtung). Notwendig: gutes Schuhwerk, Decke zum Sitzen, Taschenlampe.

Beschränkte TeilnehmerInnenzahl: 30 . Anmeldungen bei karinprucha@aon.a

Zum Projekt ZEITEN.GEHEN und dem Beginn
Es geht um das Bewältigen der coronalen Krise, die die Menschen vor ganz neue und
existentielle Fragen gestellt hat. Die Künstlerin stellte den Menschen die Fragen:
„Was bewegt uns in Corona-Zeiten, wovor haben wir Angst, was macht uns Sorgen, was
bringt uns in unsere Mitte, was ist befreiend, was können wir ändern, was entsteht an
Neuem? Was soll sich ändern, wenn wir einen Wunsch frei hätten?“
Die Idee zum Projekt entstand bei den zahlreichen Wanderungen von Karin Prucha auf die
Zillhöhe in der Zeit, als das Verlassen der eigenen vier Wände massiv eingeschränkt war.
„Während der coronal bedingten Ausgangsbeschränkungen erwanderte ich mir das
Kreuzbergl in Klagenfurt neu, ewige Zeiten war ich nicht mehr hier gewesen. Die Natur,
Bewegung, die Freiheit der Gedanken, zufällige Begegnungen mit Menschen, die ich lange
Zeit nicht gesehen hatte, Freund*innen, die ich durch den Wald begleitete, Fremde, die mir
zufällig ihre Zeit und Gespräche schenkten trotz Abständen, ihre Sorgen, ihre Gedanken –
das alles ließ in mir etwas reifen. Die Menschen, die an mir vorbei wanderten, liefen, gingen,
fuhren, bergauf, bergab, mit stillem Blick nach vorne, mit ernstem Ausdruck, verbissen
manche, freundlich lächelnd viele und froh über maskenlose Gesichter, konzentriert, sogar
hier telefonierend, bestürzt im Blick, ... sie alle gingen durch meine Zeit und ich durch ihre,
wir teilten uns die Zeit für Momente oder Stunden.
Der Briefkasten ist eine Möglichkeit, die eigenen Gedanken zu teilen, auch Sorgen
aufzugeben. Das Teilen besonderer Begegnungen wird nun durch berührende Briefe erweitert.

Termine: 1. und 2. Oktober 17:00 Uhr