Projekt-Beschreibung
Zeit heilt alle Wunden ?
Dieses alte Sprichwort, dass vermutlich jeder von uns kennt, hatte zumindest in meinen Kindheitstagen seine Berechtigung. Allerdings lassen mich die Geschichte und Geschehnisse, dieser Aussage ein Fragezeichen hinzufügen. Sehen wir die Zeit als "bewegtes Bild der Ewigkeit" wird jede Bewegung bzw. Veränderung erst wahrnehmbar durch den Vergleich mit etwas Ruhendem. Der wirkliche Lauf der Zeit ist das Gleichmäßige und Normale, worauf jedes Schnell und Langsam sich bezieht. Die Zeit selbst ist nicht durch sich messbar, sondern nur indirekt, durch die Bewegung. So misst z.B. die Sonnenuhr durch die Sonne und die Uhr die Zeit. Im gegenständlich Projekt werden die subjektiv sinnlichen Empfindungen des Gesichtes und des Gehörs einer objektiven Anschauung unterzogen und das mit Mitteln der Kunst, nach dem Motto: "Zeit ist auch Maler, Dichter, Komponist, Bildhauer und vor allem ein Genie im Vergehen" Ein Wahrnehmungsprojekt als objektive Anschauung im Kontext von Zeit und Raum. Die Zeit selbst ist nicht durch sich messbar, sondern nur indirekt, durch die Bewegung.
Bilder von Brigitte Kranz und zweisprachige Lesung mit Texten und Gedichte von Alfred Woschitz, u.a Kärntner AutorInnen. Übersetzungen in Slowenische von Ivana Kampuš
Brigitte Kranz: Meine Assoziation zum Thema ZEIT und gleichzeitig Titel meiner Ausstellung:
"ZEIT HEILT ALLE WUNDEN"
Ein Satz aus dem 18. Jahrhundert vom französischen Philosophen Voltaire. Aber : HEILT ZEIT ALLE WUNDEN?
Ich glaube nämlich, man muss diese Aussage relativieren. Vielleicht sollte man besser sagen: DER TOD HEILT ALLE WUNDEN .
Gleichzeitig hinterlässt er aber oft viel Leid. Aber steht der Verletzung nicht die Heilung gegenüber und dem Leid die Freude?
Oder frei nach Hölderlin: "IN DER GEFAHR WÄCHST DAS RETTENDE AUCH. "
In meiner Malerei beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit dem Thema Kind/Kindheit, meinen Menschen(s)kindern, mit Verletzungen, Schmerz und Leid.
Mit eigenen Verletzungen, meiner eigenen Verwundbarkeit .Aber auch Verletzungen, die ich um mich herum wahrnehme , mit den großen globalen Traumata die selbst meine Vorstellung oft nur schwer erfassen kann.
Ein weiterer Aspekt in meiner Malerei: Ich verwende Materialien, die zeitbedingt einer Veränderung ausgesetzt sind.
Ich liebe Blumen , trockne und presse Blütenblätter. Im Versuch etwas festzuhalten muss ich aber scheitern.
Auch hier begegne ich der Vergänglichkeit.
(Diese Zeilen sind eine etwas gekürzte Version der Eröffnungsansprache).
Eröffnung am 04.09.2020 um 18:30 Uhr
Zweisprachige Lesung mit Texten von Alfred Woschitz, u.a. Kärntner AutorInnen. Übersetzungen in Slowenische von Ivana Kampuš
19:00 Uhr
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KünstlerInnen
Geboren 1961 in Knittelfeld, aufgewachsen in St. Margarethen, weitere Stationen: Graz, Salzburg , Graz und seit 1992 Klagenfurt. Seit 2008 BV Mitglied der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs (Landesverband Kärnten). 2012 Kunstpreis der Stadt Knittelfeld, 2015 Mitglied des Kunstvereins Kärnten
Geboren 1957 in Villach, lebt und arbeitet seit 1979 in Kärnten und Wien. Bibliophiler Hochbautechniker mit mehrjährigen Auslandsaufenthalten als Projektleiter im Rahmen humanitärer Hilfsprojekten. Seit 2005 hauptsächlich im Bereich Kunst--und Kulturvermittlung tätig. Konzeptionelle Mitarbeit an interdisziplinären Kunstprojekten im Verein Welt&Co/Kulturverein , der den Kunstraum Ewigkeitsgasse in Wien betreibt. Organisation zahlreicher Gruppen-und Einzelausstellung sowie Buchpräsentationen nationaler und internationaler AutorInnen. (Literaturtangente Wien Berlin)
Geboren 1947, lebt in Tösching/Tešinja bei St. Jakob im Rosental. Pensionierte AHS-Lehrerin für Slowenisch und Englisch. Autorin mehrerer Kinder- und Lyrikbände sowie Übersetzerin slowenischer und deutschsprachiger Lyrik.