Projekt-Beschreibung
Ausstellung von Ina Riegler und Stella Antares zu den Themen Vergänglichkeit, Zeit und Zeitgeist aus weiblicher Perspektive. Gezeigt werden bestehende wie auch neue Arbeiten. Bilder und Objekte von Stella Antares, Ina Riegler und Daniel Hosenberg zu Zeitgeist, Vergänglichkeit und Wiederkehr in der Galerie w a l r a u m, kuratiert von Ingeborg Kofler.
"transience - the quality of being transient (= temporary): the transience of human existence/fame; Her paintings are metaphors for the transience and fragility of life." https://dictionary.cambridge.org/de/worterbuch/englisch/transience
Mit der Ausstellung t r a n s i e n c e geben drei junge Künstler*innen konzentrierte Bildstatements zum Thema Zeitgeist, Vergänglichkeit und Wiederkehr. Basierend auf der Koppelung des Bildes „Trans Avantgarde“ aus dem Jahr 2012 von Stella Antares mit Ina Rieglers Kreidezeichnung „Vanitas“ aus dem Jahr 2020, wie sie auch auf der Einladung zu sehen ist, entfaltet sich im länglichen Gewölbe der Galerie und im kleinen ‚Kopfraum‘ derselben eine höchst anregende Praxis der Zusammenschau.Im Schaufenster stellt der blaue Neonschriftzug von Stella Antares das Auge des Betrachters auf Kunstlicht. An den Anfang ihrer Bildstrecke stellt die Künstlerin ein kontrastierendes Paar aus der Serie ‚Flowers‘. Schwertlilien, zart rosa die eine, dunkel die andere, nüchtern mit Blitzlicht fotografiert, und die weiße Orchidee im Streifenlook eines Instagramfilters fungieren wie Lunten in die Kampfzone männlicher und weiblicher Klischees.In ihrer Serie „Mood 2020“ richtet sich Stella Antares‘ Blick auf die sexualisierte Bild- und Werbesprache der Modeindustrie. Entsprechende Details aus Zeitschriften, als minimal verfremdete C-Prints der eigenen Bildwelt zugeführt, liefern sich mit aufgebügelten Patches – vom Medusenhaupt bis zur aus allen Fingern schießenden göttlichen Hand – scharfe, in Riffelblech gefasste Duelle. Treffsicher spielt die Künstlerin mit Ambivalenz und überzeugt im Medienmix mit formaler Klarheit.
Ina Rieglers Bilder aus ihrer Serie „reflection“ an der Wand vis-à-vis legen Stadien der Bewusstwerdung im Verlauf einer krisenhaften Erfahrung offen. Schwarz umrissen mit nur wesentliche Merkmale bezeichnendem Binnenlineament lässt Ina Riegler Figuren auftreten. Selbstreflexion und Erkenntnis nehmen verständliche Gestalt an und finden im Bild mit der zu Symbolen geronnenen psychologischen Anschauung auf eine Frequenz. Das archaische Lächeln in den Gesichtern, die auf Blau, Rosa und Gold reduzierte Farbskala heben die Erfahrung aus der Zeit, Ironie, wie sie etwa im Bildtitel „I´m so fucking holy“ zum Ausdruck kommt, setzt die Bilder frei.
Der Schädelknochen einer Ziege und ein weißer Modellierballon finden in einem Objekt von Daniel Hosenberg zusammen. Kontrastierend sprechen die knöcherne Form und der Ballon in der poetischen Verquickung mit dem Titel LOOP von Stillstand und Beschleunigung, Introversion und Raum, vom Zirkulieren der lebendigen Seele. Resonanz findet LOOP innerhalb der Ausstellung am stärksten in der mit Kreuzstichen überarbeiteten Fotografie „Transavantgarde“ von Stella Antares. Eine Reminiszenz an die italienische Arte Cifra der 1970er und - 80er Jahre. Zeichen – die in Klammern gesetzten Buchstaben T und A in Form von dunkelroten Kreuzstichen – verschlüsseln die Fotografie aus dem Familienalbum geben dem Moment eine Richtung ins Vergangene und in die Zukunft.Herausgegriffen aus den je eigenen Zeitschienen des Schaffens werden im kleinen hinteren Raum der Galerie eine Büste von Ina Riegler, die sie als 17-jährige im Krastal fertigte, auf die Projektion der Sprengung eines Kubikmeters Marmors, die Stella Antares 2017 ebenfalls im Krastal durchführen ließ, zur Installation verknüpft.
In jeder Hinsicht ist t r a n s i e n c e eine Befragung des aktiven Ichs und seiner Aktualität. Im Zusammenstehen der Werke ein Bild von stirb und werde! (Ingeborg Kofler)
Eröffnung am 22.09.2020 um 19:00 Uhr
Einführungsvortrag durch die Kuratorin Ingeborg Kofler
19:30 Uhr
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KünstlerInnen
*1987 in Klagenfurt / Kärnten, Kolleg für Industrialdesign, Diplomstudium der bildenden Kunst, Akademie der bildenden Künste, Wien, (Klasse für Postkonzeptionelle Kunst bei Marina Grzinic, Klasse für Performative Kunst und Bildhauerei bei Monica Bonvicini), sowie parallel abgeschlossenes Bacherlorstudium der Architektur, ebenfalls an der Akademie der bildenden Künste
Künstlerische Aktivitäten: Vereinsmitglied von Kunstverein Kärnten und GOTO, Verein der Künste, Wien, Teilnahme an diversen Messen, Symposien und Ausstellungen, lebt und arbeitet in Kärnten
Mag.a Ina Riegler, geboren 1984 in Kärnten / Klagenfurt / Celovec, autodidaktische Künstlerin der figurativen Malerei. Im gegenwärtigen Sinne konzentriert sich Inas Arbeit hauptsächlich auf menschliches Verhalten. Stark von sozialen und psychologischen Theorien sowie praktischen Erfahrungen in der sozialen Arbeit mit verschiedenen Menschen wie Kindern, Frauen und Flüchtlingskindern bestimmt, spiele sie kritisch mit psychologischen Programmen, sozialen Stereotypen und menschlichen Affekten.
Freischaffender Künstler, geboren 1985 in St. Veit a.d. Glan, studierte von 2007 bis 2010 an der Hfbk Hamburg. Lebt und arbeitet in Wien.