Projekt-Beschreibung
Diese Ausstellung von Rezi Kolter erzählt in fünf Zyklen über den Widerstand während des Zweiten Weltkrieges in Ludmannsdorf / Bilčovs und in Kärnten / Koroška allgemein. Altes wird mit Neuem in Verbindung gebracht, Fotocollagen auf Keramik erzählen von einst und jetzt.
Der erste Zyklus »dächer« erzählt von den Häusern in Ludmannsdorf / Bilčovs wo sich während des Zweiten Weltkrieges die antifaschistischen WiderstandskämpferInnen versteckt haben. Auf vierzehn Betondachziegeln des Hauses von Ana Zablatnik, der Mutter der Künstlerin, sind dünne dreidimensional geformte Tonplatten angebracht. Sie wirken wie aus einem größeren Ganzen herausgerissen, sind gebogen und krumm. Auf den Fotocollagen sind drei Gehöfte aus Ludmannsdorf / Bilčovs zu sehen, wo sich im Zweiten Weltkrieg der aktive Widerstand des Dorfes abgespielt hatte.Der zweite Zyklus „wald” ist eine Erinnerung an ihren Vater, der Bauer war und in seinen jungen Jahren mit Holz gehandelt hat. Die auf Ton eingebrannten Aufnahmen sind im Wald meines Vaters und im Wald von Ludmannsdorf / Bilčovs entstanden, wo es einen PartisanInnenbunker gab. Das Spiel zwischen Farbe und Licht auf den Aufnahmen, zeugt über die Schönheit des Waldes als Lebensraum und öffnet die Tür auch für die Zukunft. Aus dreizehn an die Wand gestellten unvollständigen Statuen – Torsi, besteht der dritte Zyklus »an die wand gestellt«. Auf hohen schmalen Sockeln stehen elf teils abstrakt modellierten Figuren. Die Körper wirken unvollkommen, versehrt und entstellt. Diese Torsi stehen symbolhaft für Menschen, die von der Zeit, vor allem von den Kriegsjahren, gezeichnet wurden. Ihre aufrechte Haltung suggeriert aber die innere Kraft und den Mut.
Bei den Objekten im vierten Zyklus „wir bauen die zukunft”, handelt es sich wortwörtlich und im übertragenen Sinn um eine Auseinandersetzung mit der Brücke: mit einer Tonbrücke, versehen mit Fotocollage und derjenigen, die die Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindet. Die Brücke zeugt davon, dass der Generationendialog wichtig ist, da er die Übertragung des Optimismus und der Kraft für die Zukunft ermöglicht. Im letzten Zyklus „heimaterde” wurden in die Installation zehn Betondachziegel miteinadner verbunden, für jedes Jahrzehnt seit der Volksabstimmung ein Stück. Auf den Ziegeln befindet sich Material aus dem Zweiten Weltkrieg.Auf dem Boden befindet sich die Heimaterde, da der Widerstand gegen die Nazis vor allem ein Kampf für das eigene Land und die eigene Kultur gewesen ist.Auf der anderen Seite der Installation laden lose weiße Kettenglieder zum Nachdenken ein.
Projekt-Video
Eröffnung am 04.05.2020 um 11:00 Uhr
KünstlerInnen
Jahrgang 1964. Bakip Klagenfurt. Seit 1987 Pädagogin und Keramikerin (Autodidaktin), Fortbildungen bei Mag. art Dragutin Šantek, Gudrun Kainz, Michael Flynn, Maria Geszler, Wolf Matthes,Sabine Classen
Einzel und Gruppenausstellungen im In- und Ausland
Atelier in Ludmanndorf/Bilčovs