My lost time

My lost time

Manfred Leyferts Beitrag zu dem Projekt des Kärntner Kunstvereins „zeit. čas. tempo“ ist eine Grabstätte mit der Inschrift My lost time, die als Folge der hier beschriebenen Idee entstanden ist.

Manfred Leyfert hat sich in seinen künstlerischen Arbeiten stets mit den materiellen Veränderungen durch den Verfall als Folge der Zeit auseinandergesetzt. Wenn man auch im Allgemeinen der Auffassung ist, dass jede Veränderung eines Kunstwerkes eine Wertminderung darstellt, so sieht Manfred Leyfert eine wahrnehmbare Veränderung in Form des Verfalls als authentische Darstellung seiner Zeitvorstellung. So wie er sich gewehrt hat, Kreativität als gesellschaftlichen Imperativ zu sehen, ließ er seine Kunstwerke bis zur Gestaltlosigkeit verrotten, um sie dann in einer Grabstätte aus nahezu unveränderbarem Stein mit der Aufschrift „My lost time“ unterzubringen. Jenseits aller Profilierungsbestrebungen sucht er immer nach Maßnahmen und Möglichkeiten, um der künstlerischen Selbstverwirklichung aus dem Sumpf des gesellschaftlichen Mainstreams herauszuhelfen. Manfred Leyfert setzt sich schon seit Jahren mit der Zeit auseinander, indem er abseits von Regeln über Verhalten versucht, sich selber zu transformieren und sein besonderes Sein und Werden zu modifizieren. Er versuchte stets seine Arbeit auch als Darstellungsakte zu sehen, die gewisse Konventionen und Erwartungen neu abstimmen.

Durch das oberflächliche Sortieren nach äußeren Merkmalen lassen sich seine Arbeiten schwer einer Kunstrichtung zuordnen, zumal die Fülle der sich verändernden Erscheinungen die dahinter liegenden Zusammenhänge schwer zu entschlüsseln sind. 

(Luka Anticevic; Institut für Kunst und Philosophie – Kärnten)