Projekt-Beschreibung
Beitrag der Künstlerin Melitta Moschik im Rahmen der Ausstellung Ethnologica Carinthiae im Künstlerhaus Klagenfurt.
Und dann ist es da, das Ende des Lebens. Der Mensch stirbt und wird zu Asche. Die Urne, in welcher die Überreste des Verstorbenen nach der Einäscherung verwahrt werden, lässt das Unfassbare des Todes begreifen. Das menschliche Dasein, komprimiert auf 3.5 Liter Rauminhalt, wird zur evidenten Wirklichkeit.
Das Ausstellungsobjekt, eine schwarze Aschekapsel aus Metall, verkörpert in seiner konisch-runden Gefäßform den zentralen Erinnerungsspeicher. Der am Deckel eingravierte Text „e_i_n_e_ _F_r_a_g_e_ _d_e_r_ _Z_e_i_t_“ _betont das Faktum der Vergänglichkeit.
Im Kunstkontext, auf einem Sockel präsentiert, erfährt das Gefäß den semiotischen Vorgang der Zeichensetzung - es wird zum Träger von Bedeutung.
Kopfförmige Wandobjekte aus schwarzem Acrylglas greifen die signifikanten Umrissformen von Überurnen auf, jenen Schmuckurnen, in welche die Aschekapsel für die Feuerbestattung gestellt wird. In Augenhöhe montiert lässt das reflektierende Objekt ein Abbild entstehen, die Betrachter und Betrachterinnen widerspiegeln sich in den Bedingungen ihres Seins. (Melitta Moschik)
KünstlerInnen
Geboren in Villach, Kärnten;
1984 Studienabschluss für Mathematik und Physik, Karl-Franzens Universität Graz;
seit 1991 Bildende Künstlerin; interdisziplinäre Projekte zur Verknüpfung von Kunst, Wissenschaft und Technik; mediale Installation, Metallplastik, Computergrafik; zahlreiche Interventionen im Bereich Kunst am Bau/Kunst im öffentlichen Raum; seit 2018 Vorsitzende des Fachbeirates für bildende Kunst des Kärntner Kulturgremiums; lebt und arbeitet in Graz und Wien