Projekt-Beschreibung
VADA hat einen alten Super8-Film ausgegraben. Er wurde 1995 gedreht.
Auf einer Wiese in der sogenannten Luabitschn, einer Gegend am Rande der Ortschaft Radnig/Radniče in den Gailtaler Alpen, steht ein Bett. Darin schläft VADA-Gründer Boris Randzio, damals ca. 15 Jahre alt. Er wird vom Klingeln eines Weckers gestört. Der Wecker befindet sich nicht in Reichweite, also steht der Bursche auf, zieht einen Morgenrock über und schaut ins Land. Als er den Wecker an einem entfernten Punkt in der Wiese entdeckt, macht er sich – in Zeitlupe laufend, hechtend und robbend – daran, den Störenfried auszuschalten.
Im Sommer 2021 wird der Kurzfilm am Originalschauplatz möglichst getreu nachgestellt – Einstellung für Einstellung. Die Blickwinkel und die Bildgeschwindigkeit sind dieselben. Verändert hat sich jedoch die Vegetation. Die Möbel in der Wiese, der Morgenrock und auch der Bursche sind älter geworden.
Die beiden Filme werden sodann nebeneinander gezeigt. Zwischen den beiden Bildschirmen liegen 25 Zentimeter Abstand – 1 Zentimeter für jedes Jahr.
Die Installation kann voraussichtlich im November/Dezember durch die Fenster des Jugendstiltheaters Klagenfurt/Celovec betrachtet werden.
Die beiden Geschichten sind gleich, aber sie sehen anders aus.
So wiederholt sich eine Geschichte. So wiederholt sich die Geschichte.
Aus einer Geschichte werden scheinbar zwei.
Kamera & Schnitt: Felix Strasser
Schauspiel: Boris Randzio
Ein Projekt von VADA – Verein zur Anregung des dramatischen Appetits