Projekt-Beschreibung
Gezeigt werden in der Ateliergalerie Hoffmanngasse 9 in Klagenfurt Fotoarbeiten der Serie „Lost Places – Zeugnis der Verlassenen Zeit“ von Barbara Essl und in Anlehnung an diese alternierend, gemalte Interpretationen von Markus Wagenhofer. Zwei Kunstformen - Fotografie und Malerei - im Diskurs mit Zeitgeschichte. Essls thematischer Schwerpunkt liegt in der Betrachtung des Verfalls und der in Vergessenheit geratener Orte, Figuren und Objekte. Seit langem faszinieren die Fotokünstlerin einst belebte und jetzt von Menschen verlassenen Orte. Ihre Motive sind aber nicht irgendwelche Plätze. Mit Ihren Motiven spannt sie einen zeitlichen Bogen von heute zurück in eine Zeit, die nach Generationen betrachtet, noch gar nicht so lange zurückliegt. Ihre Arbeiten machen das sozialpolitische Umfeld des letzten Jahrhunderts beinahe „lebendig“. Ob Titos Yacht in Rijeka, die ehemalige Torpedostation am Ufer von Europas Kulturhauptstadt 2020 oder etwa der unter der Monarchie erbaute, alte Hafen „Porto Vecchio“ in Triest sowie Bennito Mussolinis Fabrikshallen in Venedig - in ihren Werken spürt man die Anwesenheit historischer Figuren hautnah und taucht so ganz in die Vergangenheit ein. Auch kunsthistorisch sind Essls Arbeiten von Bedeutung, denn viele dieser Orte wird es bald nicht mehr geben, Genehmigungen für ihr Betreten sind rar.
Essls Werke sind somit auch oft ein allerletztes Zeugnis sozialpolitischer und kulturhistorischer Bauwerke und Orte, die in einer viel zu oft vergessenen, nahen Vergangenheit eine wichtige Rolle gespielt haben.Still und dezent, weit und offen, mit Betonung bestimmter Bereiche Ihrer Bilder in akzentuierter Farbigkeit, ohne Drängen, durch sensibles Erfassen, lässt Sie uns eintauchen in jene Zeit, als diese Objekte und Räume noch von Menschen belebt gewesen waren. Das eigentliche fertige Bild entsteht erst bei innehaltender Betrachtung. Gerade durch ihr gefühlvolles Offenlassen darf das vollständige Bild von damals frei in uns entstehen.
Markus Wagenhofer hat sich thematisch in seiner Malerei schon immer mit Architektur auseinandergesetzt. Von der antiken Klassik, über alle Epochen bis zu modernen Wolkenkratzern spannt sich sein bisheriges Werk. Immer kraftvoll, dynamisch, zum Wesen der Bauwerke hinführend, im Einklang mit ihrem jeweiligen Umfeld. Immer wird Tiefe angestrebt. Sei es in der Nahsicht oder in der Ferne. Immer sucht er Weite, versucht ein Gefühl von dem zu vermitteln, was sich hinter dem gesehenen Horizont befinden könnte. Hier beginnt die Reise.
Selbst als „Eintauchender“ in diese Welt der „verlassenen Orte“ versucht Markus Wagenhofer die Fotoarbeiten von Barbara Essl zu interpretieren. Als künstlerischer Wegbegleiter.
Eröffnung am 26.06.2020 um 18:30 Uhr
KünstlerInnen
geb. am 04.04.1969 in Hermagor, Österreich
Matura im Theresianum Wien
Bachelor of Art, Universität Wien
Seit 2004 Mitglied des Kärntner Kunstvereins, Künstlerhaus Klagenfurt 2016 Art Austria, Leopoldmuseum
2016 Art Monaco, Monte Carlo
2018 2. Preis Ausschreibung Kunst am Bau, LKH Villach, Baustufe 1 2019 Art Salzburg, Contemporary, Messe Salzburg
2020 Art Vienna, Hofburg Wien.
Lebt und arbeitet in Wien und Kärnten.
Die Fotokünstlerin Barbara Essl absolvierte ihre fotografische Ausbildung am SPEOS Institut in Paris (Schülerin von Paolo Roåversi). Ausstellungen in den USA, China, Italien, Slowenien und Österreich - u.a. Quartier 21 im MQ Wien (2013), Galerie Junger & DMU |Shanghai (2014), Ärztezentrum Mill Valley, Kalifornien | USA (2016), Landtag Friaul Julisch Venetien | Triest (2017), Galerie Kult3000 | Laibach (2017), Hypo Zentrale | Graz (2017), Alte Schieberkammer | Wien (2018), Rathaus | Graz (2019), Oberbank Zentrale | Wien 2019, Art of Life Galerie
| Wien (2019), Art Vienna | Hofburg (2020). Ankäufe durch öffentliche und private
Kunstsammlungen.